Reviews vorbereiten: Weniger ist mehr

Wie viel Zeit investiert ihr in die Vorbereitung eures Reviews? Erstellt ihr zu jedem Ticket eures Boards Folien und Bildchen oder Diagramme? Habt ihr schon mal ein ROTI (return on time invested) zur Review-Vorbereitung gemacht? Sprich, ob sich die Zeit, die ihr in die Vorbereitung investiert habt, beim Review durch entsprechenden Output oder Outcome bezahlt gemacht hat?

Während des Reviews geht es darum, Feedback der Stakeholder einzuholen und mit ihnen über das Produkt und dessen Weiterentwicklung zu sprechen. Dieses Ziel sollte das Team im Blick behalten und Reviews mit Pragmatismus darauf ausrichten. Zudem zeigt meine Erfahrung, dass auch hier das Prinzip “keep it simple” oder “weniger ist mehr” sehr nützlich ist. Daher appelliere ich regelmäßig an die Teams, dass sie sich bei der Vorbereitung des Reviews auf das Nötigste beschränken und sich nicht in Folien, Formulierungen und Darstellungen verkünsteln.

Was müssen wir für ein Review vorbereiten? Einleitend kann eine Übersicht der Themen als Agenda auf einer Folie helfen. Ansonsten sollte der Fokus darauf liegen, das Produkt zu demonstrieren und den Austausch zwischen Team und Stakeholdern anzukurbeln. Das funktioniert nicht so gut, wenn sich hauptsächlich an Folien entlang gehangelt wird, statt zusammen auf das Produkt zu schauen. Neben dem Produkt können hier auch weitere ohnehin vorhandene Entwicklungsartefakte wie bspw. Prozessmodelle zum Einsatz kommen. Somit lässt sich die Vorbereitungszeit eines Reviews unter Umständen drastisch kürzen, denn wir brauchen nur noch eine Übersicht der Themen und müssen im Team klären, wer was wann demonstriert und welche technischen Voraussetzungen für die Demo erfüllt sein müssen.

Weiterhin muss im Blick behalten werden, dass alle Stakeholder zum Review eingeladen werden. Es ist durchaus sinnvoll, die Liste der Teilnehmer regelmäßig zu prüfen, so dass ggf. neue Interessenten eingeladen werden könnten.

Die Zeit, die mit formaler Vorbereitung gespart wird, kann man z.B. in die Qualitätssicherung des Produktes investieren oder in die Vorbereitung des nächsten Plannings. Denn sind wir mal ehrlich: Wollte diese Folien schon jemals jemand im Nachhinein sehen? Vermutlich nie bis selten. Investiert eure Zeit in das, was tatsächlich Mehrwert liefert und das Produkt vorwärts bringt. PowerPoint Folien sieht der Kunde nicht. 

von Carolin Neufert

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner